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Welche Daten gehören in eine gute Bauwerksdokumentation?

  • Autorenbild: Celestina Jörger
    Celestina Jörger
  • 21. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

Die Bauwerksdokumentation ist nicht nur ein gesetzlich gefordertes Muss, – jeder Besteller hat den vertraglichen Anspruch auf eine vollständige Bauwerksdokumentation – sondern ein wertvolles Werkzeug für Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung eines Gebäudes. Je vollständiger und strukturierter sie ist, desto besser können Bauherren, Betreiber und Facility Manager damit arbeiten.

Doch welche Unterlagen und Daten müssen, sollen oder können enthalten sein? Hier kommt die kompakte Checkliste für eine vollständige digitale Bauwerksdokumentation.


Allgemeine Projektinformationen

Basisinformationen schaffen einen Überblick und Kontext

  • Informationen zu Projektbeteiligten (Bauherr, Eigentümer, Betreiber, Planer, Bauleiter etc.)

  • Projektmanagement

  • Betriebsorganisation

  • Termine

  • Verzeichnisse (Mieter- / Eigentümerverzeichnisse)

  • Korrespondenz, Protokolle, Journale

  • Gesuche und Bewilligungen


Planunterlagen

Alle relevanten Planunterlagen sollten aktuell und versioniert vorliegen:

  • Lageplan, Grundrisse, Schnitte, Ansichten

  • Schal- und Bewehrungspläne

  • Ausführungspläne (Gewerk für Gewerk)

  • Revisionspläne (mit Änderungen während des Baus)

  • Werk- und Montagepläne von Fachfirmen


Baubeschreibung & Leistungsverzeichnis

Diese Dokumente geben Einblick in Konstruktion und Ausführung sowie in die verbauten Produkte:

  • Allgemeine Baubeschreibung

  • Technische Baubeschreibungen pro Gewerk

  • Leistungs- und Materialverzeichnisse

  • Produktlisten und verbautes Material


Nachweise & Prüfungen

Sicherheits- und Qualitätsnachweise sind essenziell – auch für spätere Umbauten:

  • Statische Berechnungen

  • Brandschutznachweis

  • Wärmeschutz- und Energieausweis

  • Schallschutz- und Feuchteschutznachweise

  • Prüfprotokolle (z. B. Dichtheit, Elektro, Aufzüge)

  • Bauabnahmen und Prüfberichte


Technische Anlagen & Ausstattungen

  • Anlagenschemata (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro)

  • Bedienungsanleitungen

  • Wartungspläne und -protokolle

  • Prüfpflichtige Anlagen (Aufzüge, Brandmeldeanlage, etc.)

  • Herstellerdaten & Ansprechpartner

  • Anleitungen

  • Technisches Verzeichnis


Verträge & Genehmigungen

  • Baugenehmigungen

  • Vertragsunterlagen

  • Garantieunterlagen

  • Gewährleistungsfristen und -verträge


Fotodokumentation

Sichtbares macht vieles verständlicher:

  • Baudokumentation mit Zeitstempel

  • Verdeckte Leitungen & Einbauten (Fotos vor dem Verputzen)

  • Übergabezustand


Digitale Modelle & Dateien

Immer wichtiger in modernen Projekten:

  • BIM-Modelle / 3D-CAD-Daten (falls vorhanden)

  • IFC-Dateien, DWG/DXF, PDF

  • Georeferenzierte Daten

  • strukturierte Dateibenennung und Versionierung


Struktur und Organisation

Neben dem Inhalt ist die Ablagestruktur entscheidend:

  • Einheitliches Dateiformat und Namensschema

  • Versionierung & Änderungsverfolgung

  • Metadaten (z. B. Gewerk, Datum, Status)

  • Zugriffsrechte und Backup-Konzept


Fazit: Gute Dokumentation zahlt sich aus

Eine vollständige und strukturierte Bauwerksdokumentation hilft nicht nur beim Bauabschluss, sondern spart später immense Kosten und Zeit – z. B. bei Umbauten, Wartung, Mängelbearbeitung oder Verkauf. Für Bauherren und Planer lohnt es sich, schon früh klare Anforderungen und Zuständigkeiten zu definieren.



Tipp für die Praxis:

➡️ Dokumentation nicht erst am Ende erstellen, sondern laufend während des Projekts pflegen.

➡️ Eine strukturierte Ablage (z. B. nach Gewerk oder Bauabschnitt) erleichtert spätere Nutzung enorm.

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